Wie oft haben Sie als Tourist militärische Einrichtungen betreten? Wir glauben, nicht sehr oft. Eine der wenigen Gelegenheiten dazu bietet sich in Rijeka - und sie führt Sie direkt in die Unterwelt. Der erste Tunnel, der in Rijeka zu militärischen Zwecken genutzt wurde und jetzt für Touristen geöffnet ist, erwartet Sie im Herzen der Stadt.
Der Tunnel ist für Besucher geöffnet und sein Eingang befindet sich neben der Kathedrale des Hl. Vid und erstreckt sich unterhalb der Altstadt von Rijeka bis zum Schulhof der Grundschule Dolac. Er wurde von der italienischen Armee zwischen 1939 und 1942 in Form einer Menschenkette in einer Länge von 330 Metern gegraben. Dies geschah zum Zweck des Schutzes der Zivilbevölkerung vor Luftangriffen, weshalb der Tunnel stellenweise bis zu zehn Metern tief ist. Er ist etwa vier Meter breit und durchschnittlich 2,5 Meter hoch. Die Haupttunnelröhre hat zwei Abzweigungen, eine führt zum Gebäude des ehemaligen kommunalen Munizipals und die andere zur Kathedrale des Hl. Vitus.
An mehreren Stellen entlang des Tunnels sind noch immer die Original-Inschriften aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen: „Riservato alle U.N.P.A.“ („Reserviert für die Luftverteidigung“). Diese war zu der Zeit in dem Gebäude der Grundschule Dolac untergebracht. Der Tunnel wurde gegen Ende des Krieges 1944 und 1945 überaus wichtig, als Rijeka von Angriffswellen überflutet und von alliierten Flugzeugen bombardiert wurde. Er hat auch während des Heimatkrieges seinen Zweck erfüllt, als ein Teil der Bevölkerung damals zweimal in ihm Schutz suchte.
Der Tunnel ist mit Leuchten ausgestattet. Der Boden ist mit Sand bestreut, um leichter darauf laufen zu können. Er ist über die gesamte Länge hindurch begehbar, wobei die Innentemperatur 15 Grad beträgt. Eine neue Zeit hat dem Tunnel auch eine neue Rolle eingebracht - anstatt wie zuvor zu militärischen Zwecken genutzt zu werden ist der Ort heute in den touristischen Reiseführern der Stadt zu finden.
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